Das Projekt GlobWetland II, welches von Jena-Optronik GmbH geführt wird, wurde im Januar 2010 ins Leben gerufen. Die Jenaer begrüßen erstmalig zum Workshop Vertreter internationaler, nationaler und regionaler Wetland-Organisationen als Nutzergruppe des Projektes, die Europäische Raumfahrtagentur ESA als Auftraggeber sowie das Projektteam.
RAMSAR ist weltweit die älteste Konvention, der derzeit 160 Länder angehören. Diese Länder haben sich verpflichtet, Ihre Wetlands nach einheitlichen Richtlinien zu schützen. Feuchtgebiete spielen eine entscheidende Rolle für die Biodiversität und den Wasserhaushalt auf der Erde. Im Rahmen von GlobWetland II wurde eine Methodik basierend auf Satellitendaten entwickelt, mit deren Hilfe der Status und Trend des ökologischen Charakters von Wetlands überwacht werden kann. Mit der erarbeiteten Methodik sowie einer speziell entwickelten Software wird die Landbedeckung und die Landänderung von 200 Wetlands in den Partnerländern für einen Zeitraum von 30 Jahren kartiert und statistisch ausgewertet.
„Im Rahmen des Projektes habe ich nicht nur gelernt, was Wetlands sind, sondern auch welche Bedeutung diese haben und warum deren Schutz so wichtig ist. Ich durfte erneut erfahren, dass unsere Arbeit einen wirklichen und nachhaltigen Nutzen hat und gebraucht wird, insbesondere in Afrika, einer Region die mir besonders am Herzen liegt“, fasst Frau Kathrin Weise, Projektleiterin GlobWetland II bei der Jena-Optronik, ihr Engagement zusammen.
Ziel des viertägigen Workshops in Jena ist es, die Nutzer nach der Fertigstellung von derzeit 1800 Karten und der neuen Auswertesoftware für Satellitendaten nun in die Lage zu versetzen, die Ergebnisse aus GlobWetland II weiterzuführen, für politische Entscheidungen in den Ländern zu verwenden und so zum Schutz von Wetlands beizutragen.
Gemeinsam mit den Nutzern und dem Auftraggeber ESA werden die erzielten Ergebnisse dabei kritisch bewertet und eine Strategie zur Weiterentwicklung und Weiterführung der Wetland-Überwachung aus dem All erarbeitet.
Kathrin Weise ergänzt dazu: „Persönlich erwarte ich, dass die satelliten-gestützten Methoden, die erstellten Karten und die Software in die tägliche Arbeit der Nutzer einfließen und dass ihre Hinweise, Wünsche und Erfahrungsberichte zu weiteren Verbesserungen der Methodik führen.“
Diese Weiterentwicklungen könnten in das Projekt „GlobWetland Afrika“ einfließen. Die Weiterführung der Zusammenarbeit zwischen ESA und RAMSAR wird Mitte nächsten Jahres starten. Hier soll es neben der Kartierung von einzelnen Wetlands auch um die Bearbeitung ganzer Wassereinzugsgebiete entlang von Flussläufen wie zum Beispiel am Nil und Kongo gehen.
Einen Rückblick von Ramsar zum Workshop sowie ein Gruppenbild der Teilnehmer finden Sie hier.