„Wir wissen, was die Erde atmet“

„Als Raumfahrtunternehmen leisten wir einen wesentlichen Beitrag, um die Klimabelastungen, welchen die Erde ausgesetzt ist, besser zu detektieren und zu verstehen. COPERNICUS ist die größte Umweltmission, die es je gegeben hat. Und wir sind dabei!

 
Sentinel-4 überwacht die Atmosphäre, d.h. der Satellit erfasst Treibhausgase, Luftqualität, Ozon, luftverunreinigende Partikel und Solarstrahlung aus dem geostationären Orbit. Mit den gewonnenen Daten, welche kostenfrei allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden, können gezielt Umweltmodelle erstellt werden, welche dabei helfen, entsprechende Umweltschutzmaßnahmen zu definieren und zur Umsetzung zu bringen. Durch die bereitgestellten Daten können die BewohnerInnen Europas unmittelbar durch die zuständigen Behörden über mögliche Gefahren durch Umweltverschmutzungen gewarnt werden.

 
Die räumliche Auflösung des gesamten optischen Systems liegt bei acht km aus 36.000 km Höhe. Die Spektrometer arbeiten in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen (im Ultravioletten 305-500nm und im nahem Infrarot 750-775nm) und können so wertvolle Informationen über den Zustand unserer Atmosphäre liefern.

 
Wir liefern für die Mission mehrere opto-elektronische Komponenten: zwei Spektrometer, ein Teleskop und zwei Bilddetektoreinheiten (Focal Plane Assemblies).

 
Dabei dringen wir technologisch in Bereiche vor, die bisher nur schwer vorstellbar waren. Vor allem die geforderten und notwendigen Fertigungsgenauigkeiten sind sehr herausfordernd und liegen im µm Bereich.

 
Für das Instrument wurde ein von Jena-Optronik patentiertes Verfahren, die sogenannte passive Athermalisierung benutzt. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen Auto-Focus-Mechanismus, wie man es z.B. von Fotokameras kennt. Mittels unserer speziellen Linsen-Hebel-Fassungen wird eine Stabilisierung der Lage des erzeugten Bildes bzw. eine Stabilisierung der optischen Eigenschaften gegenüber der Temperatur auf komplett passivem Wege erreicht. Dafür benötigen wir also weder eine Elektronik oder Stromquelle noch einen Antriebsmechanismus. Die Stabilisierung wird einzig und alleine durch die Temperaturänderung selbst erreicht.

 
Wir danken der europäischen Raumfahrtagentur ESA und Airbus Defence and Space für das in uns gesetzte Vertrauen bei diesem Projekt. Die engagierten Teams unserer Auftraggeber und Partner waren ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere eigene Arbeit. Motivator für alle RaumfahrerInnen der Jena-Optronik war auch die allumfassende Zielstellung der Mission: Aus dem Weltall einen Beitrag zum Schutz unserer Erde zu leisten. Mit Forschergeist ist es uns gelungen, technologisch neue Horizonte zu erkunden und innovative Satellitentechnologie auszuliefern. Ich danke allen beteiligten KollegInnen!“

 

Eyk Gebhardt, Sentinel-4 Projektleiter bei Jena-Optronik

Bilder © Florian Brill für Jena-Optronik GmbH - Auf den Bildern ist natürlich nur ein Teil des Teams zu sehen. Eine Vielzahl von KollegInnen aus unterschiedlichen Abteilungen machen unsere Projekte möglich. Danke!

 

This article was carried out under a programme of and funded by the European Space Agency.
The views expressed herein can in no way be taken to reflect the official opinion of the European Space Agency.

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